Volontariat zum Redakteur
Es gibt viele Wege in den Journalismus. Heutzutage ist es besonders gängig, erst ein Studium abzuschließen und dann ein Volontariat zu absolvieren.
Dies bringt den großen Vorteil, dass das Erlernte direkt im Redaktionsalltag in die Praxis umgesetzt werden kann.
Dauer und Voraussetzungen
Ein Volontariat zum Redakteur dauert in der Regel 24 Monate. Es kann aber auf bis zu 15 Monate verkürzt werden, wenn sich der angehende Redakteur besonders gut anstellt. Er durchläuft mehrere Redaktionen bei einer Zeitung, einem Magazin, einer Rundfunk- oder Fernsehstation. Dabei muss er in den Ressorts Nachrichten oder Lokales und Politik arbeiten. Das dritte Ressort kann er sich frei aussuchen, also etwa Kultur oder Wirtschaft. Wer kein Absolvent einer Journalistenschule ist, muss ein Volontariat vorweisen können, um eine Redakteursstelle zu erhalten. Denn da die Volontäre im Alltag fest mit eingebunden sind, erlernen sie auch die redaktionellen und betrieblichen Abläufe.
Außer dass der Bewerber volljährig sein muss, gibt es keine formalen Voraussetzungen für die Bewerbung auf ein Volontariat. Die Medienunternehmen verlangen in der Praxis aber mindestens das Abitur, besser ein abgeschlossenes Studium. Das Studium erfolgt meistens im geisteswissenschaftlichen Bereich. Außerdem ist wichtig, dass der Bewerber praktische journalistische Erfahrung nachweisen kann. Dies kann freie Mitarbeit bei einem Medium während des Studiums oder aber auch ein eigener Blog im Netz sein. Dadurch kann man dem Betrieb auch gleich ein Bild von der Qualität der eigenen Arbeit vermitteln. Erfahrung kann der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Bewerbern sein.
Nach dem Volontariat
Hat der Bewerber das Volontariat in der Tasche, bekommt er am ersten Arbeitstag auch direkt Aufgabe zu erledigen. Diese werden zusammen mit dem Redaktionsleiter oder einem erfahrenen Kollegen besprochen. Am Ende des Volontariats sind die Aufgaben so umfangreich wie die eines fertigen Redakteurs. Zusätzlich zu der praktischen Ausbildung gibt es die innerbetriebliche theoretische Ausbildung. Hier bekommen die Volontäre auch einen Einblick in die Arbeit der Ressorts, in denen sie nicht selbst arbeiten. Und sie behandeln juristische Fragen zum Presse- oder Persönlichkeitsrecht. Diese Themen werden in überbetrieblichen Kursen behandelt, was den Vorteil bringt, dass die Volontäre Kollegen aus anderen Medien kennen lernen können und wichtige Kontakte knüpfen können.
Aufgrund der aktuell schwachen Lage der Medienwirtschaft steht die Chance auf eine Festeinstellung nach Abschluss des Volontariats schlecht – bei etwa dreißig Prozent. Die jungen Journalisten haben dennoch zahlreiche Möglichkeiten zu arbeiten: Als freier Journalist, bei einer Agentur, als Texter oder in der Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen oder Institutionen.