Das Messie-Syndrom, professionelles Coaching kann helfen

„Messie“ ist eine Bezeichnung für Menschen, die Gegenstände in ihrer Wohnung horten, die andere Menschen als nutzlos wegwerfen würden. Messies sammeln alle möglichen Gegenstände und werfen kaum etwas weg. Das hat zur Folge, dass ihre Wohnung immer voller, immer unordentlicher wird, bis nur noch schmale Durchgänge vorhanden sind oder manche Zimmer gar nicht mehr betretbar sind. Messies sind weder faul noch träge, sondern Menschen, die überfordert sind. Oft sind diese Überforderungen Ausdruck von schweren innerpsychischen Ängsten und Problemen.
Messies brauchen Hilfe von außen
Die Bezeichnung „Messie“ beschreibt Menschen mit einem Syndrom, für das es Therapiemöglichkeiten gibt. Nach außen wirken sie häufig unauffällig. Aber innerhalb ihrer Wohnung haben sie großes Schwierigkeiten, etwas wegzuwerfen, Ordnung zu halten oder ihren Tagesablauf zu strukturieren. Zum Teil sind Messies sich diesen Schwierigkeiten bewusst und schämen sich dafür. Dies hindert sie häufig daran, sich beim Messie-Syndrom in Therapie zu begeben oder Hilfe zu holen. Oft geschieht das erst, wenn der Rauswurf aus der Wohnung droht.
Eine explizite Messie-Syndrom-Therapie gibt es nicht
Es existieren jedoch immer mehr Hilfsangebote, die auf Messies zugeschnitten sind. Eine Messie-Syndrom-Therapie sollte eine akute Hilfe umfassen, die dem Betroffenen hilft, seine Wohnung bewohnbar zu halten. Auf der anderen Seite sollten in einer Messie-Syndrom-Therapie parallel zur akuten Wohnungshilfe in einer Psychotherapie auch die inneren Nöte Thema werden können, die zu den Symptomen geführt haben.
Wieder lernen, Ordnung zu halten
Die Verwahrlosung der Wohnung machen oft ein schnelles Eingreifen notwendig. Es gibt Hilfsangebote, die gemeinsam mit dem Betroffenen Pläne für das Aufräumen machen und in der Umsetzung helfen. Die Haushaltshilfen helfen dem Messie, seine Angelegenheiten in der Wohnung zu strukturieren und Alltagshandlungen wie Kochen oder Putzen umzusetzen. Dabei geht es nicht darum, dass die Hilfspersonen Ordnung halten, sondern darum, dem Betroffenen zu helfen, sich diese Fähigkeiten wieder anzueignen. Diese Hilfe für Menschen mit dem Messie-Syndrom ist also weniger eine Therapie als ein Coaching, dessen oberstes Ziel der Erhalt der eigenen Wohnung ist. Langfristig soll es zur Verselbstständigung des Betroffenen führen.
Ist das Messie-Syndrom zu ausgeprägt für eine Therapie oder ambulante Hilfe, kann eine vorübergehende Unterbringungen des Betroffenen in einer stationären Einrichtung oder in einem betreuten Wohnen Entlastung bringen. Das muss in jedem Fall individuell entschieden werden.