Voraussetzungen für eine Umschulung

Sind Sie unzufrieden in Ihrem Beruf? Oder gibt es nicht genügend Arbeitsplätze in Ihrem Gebiet und Sie haben Angst keine Arbeit zu finden? Arbeiten Sie aktuell in einem Beruf, in dem die Gefahr besteht, dass dieser aufgrund von Automatisierung bzw. Digitalisierung wegfallen könnte? Können Sie Ihre aktuelle Tätigkeit aufgrund einer Krankheit nicht mehr zufriedenstellend oder gar nicht ausführen?
Dann sollten Sie über eine Umschulung nachdenken. Mit dieser haben Sie neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch was sind die Voraussetzungen für eine Umschulung?
Berufsausbildung
Eine Umschulung ist ähnlich, aber nicht gleichzusetzen mit einer Ausbildung. Wenn Sie sich umschulen lassen möchten, müssen Sie bereits eine berufliche Ausbildung beendet haben.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich im gleichen Bereich weiterbilden müssen, in dem Sie bereits arbeiten. Sie können neue Kenntnisse in einem anderen Sektor lernen und sich somit für einen ganz anderen Beruf auf dem Arbeitsmarkt qualifizieren.
Bewilligung
Sie müssen wissen, warum Sie sich umschulen lassen wollen und diese Gründe überzeugend kommunizieren können. Denn für eine Umschulung benötigen Sie die Bewilligung eines Jobcenters, Ihrer Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit. Um die Bewilligung zu erhalten, melden Sie sich am besten für ein Beratungsgespräch an und teilen Ihre Gründe dem entsprechenden Mitarbeiter mit.
Sollten diese Institutionen eine Umschulung ablehnen, haben Sie trotzdem immer noch die Möglichkeit Widerspruch einzulegen. Der Grund für Ablehnungen ist oftmals, dass eine Umschulung für diese Institutionen nicht die erste Wahl ist. Eine Umschulung kostet Geld und dauert vergleichsweise lange. Da wir in einer schnelllebigen Zeit leben, kann es durchaus sein, dass der Beruf, der im Moment vielversprechend klingt, in zwei Jahren schon wieder nicht mehr gefragt ist. Daher wird zum Teil überprüft, ob eine Weiterbildung bereits ausreichend sein könnte.
Es ist demnach kein Muss, dass Ihr Wunsch zur Umschulung bewilligt wird. Die Behörden sind dazu nicht verpflichtet und entscheiden individuell über jeden Bewerber.
Gute Aussichten auf eine Bewilligung haben Sie vor allem, wenn Sie aufgrund von Krankheit oder psychischen Problemen Ihre aktuelle Tätigkeit nicht mehr ausüben können. Wenn die Arbeitsmarktlage bereits sehr schlecht ist oder Sie bereits wissen, dass Sie bald arbeitslos sein werden, können Sie ebenfalls gute Chancen haben.
Eine gute Idee ist es außerdem einen Beruf erlernen zu wollen, der definitiv gefragt ist und der Zukunft hat. Wenn die Agentur für Arbeit oder andere Behörden nicht der Meinung sind, dass dieser Beruf in zwei Jahren noch wichtig ist bzw. er vielleicht durch Automatisierungen der Technik wegfallen könnte, suchen Sie lieber weiter. Entscheiden Sie sich für einen Beruf mit besseren Zukunftsaussichten, um Ihre Chancen zu erhöhen.
Persönliche Voraussetzungen
Um eine Umschulung machen zu dürfen müssen Sie außerdem mindestens 18 Jahre alt sein und ausreichend Deutsch sprechen.
Stärken
Natürlich ist es keine notwendige Voraussetzung eine Umschulung im Bereich Ihrer Stärken zu machen. Es ist aber das bessere Argument. Seien Sie sich selbst im Klaren, warum genau Sie diese Umschulung machen sollten und lernen Sie dies nach Außen zu tragen.
Zusätzliche Tipps
Außerdem sollten Sie proaktiv an das Thema herangehen. Besonders, wenn Sie arbeitslos sind, kann es sein, dass die Agentur für Arbeit Ihnen bereits Kurse vorschlägt, die aber vielleicht gar nicht zu Ihnen passen. Anstatt nur passiv durch diese Kursliste zu schauen, recherchieren Sie selbst und machen realistische Vorschläge. Sie wollen doch so gut wie möglich selbst entscheiden können, was Sie machen. Dann zeigen Sie Eigeninitiative und kümmern Sie sich darum. Informieren Sie sich über mögliche Umschulungskurse.
Wenn Sie eine Verbindung zwischen Ihrer alten Tätigkeit und dem neuen Beruf finden, kann das auch von Vorteil sein. Überlegen Sie wie die Tätigkeit in Ihrer alten Branche in der neuen Branche von Nutzen sein könnte. Vielleicht sind es einfach nur Kontakte, die Sie bereits haben, vielleicht ergänzen sich beide Tätigkeiten sehr gut. Beschäftigen Sie sich ausführlich mit Ihrer Umschulung und finden Sie so viele stichfeste Argumente wie möglich.
Zusage erhalten?
Jetzt haben Sie die Zusage für Ihre Umschulung endlich erhalten. Herzlichen Glückwunsch!
Lassen Sie sich das Ganze auf jeden Fall schriftlich bestätigen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dokumentieren Sie alles, was in Bezug auf Ihre Umschulung festgelegt wurde. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre neue Berufslaufbahn.